1 % \iffalse meta-comment
3 % Copyright (C) 1994 by Rainer Schoepf.
6 % This file is part of the validate package.
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11 % write to the email address mentioned in the file readme.val.
15 % Test file for LaTeX2e bug report #77.
16 % Float positioning change.
18 % Input the test macros for LaTeX2e
21 \documentstyle[newlfont,11pt,makeidx,german]{book}
23 % Everything before this is ignored by the test system.
28 % Declare the format used on the original run, as printed by
31 \FORMAT{LaTeX2e<1993/12/24>}
33 % Article document style for this test. We need to have a
34 % minimal font setup, for the last few tests, otherwise we
35 % could have done this with no documentclass.
39 \STYLEOPTIONS{newlfont,11pt,makeidx,german}
43 \newcount\graphtype \graphtype=1 % default: use \picfont
44 \def\graphpicfont{\graphtype=1} % use \picfont
45 \def\graphspecial{\graphtype=2} % use \special
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64 \picinclude(#1,#2){#3}
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140 \framing % print picture frames ?
141 \nospecials % ship out pictures ?
143 \def\op#1{I\mkern-6.35mu{#1}} % Skalar-Operator
145 %%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%
153 \let\Huge=\huge % used for chapter titles
154 \let\huge=\LARGE % used for chapter number
157 \pagenumbering{arabic}
161 \chapter[Me"sgr"o"sen und physikalische Interpretation]
162 {Definition der Me"sgr"o"sen und \\ physikalische Interpretation \\
164 \label{sec:messungen}
166 Wir k"onnen bisher die Wellenmechanik physikalisch im
167 quasiklassischen Grenzfall interpretieren: Die Mittelwerte
168 von Operatoren, die physikalische Gr"o"sen repr"asentieren,
169 stimmen in ihm mit den entsprechenden Gr"o"sen der
170 klassischen Mechanik "uberein.
172 F"ur den Quantenbereich kennen wir bislang nur ganz wenige
173 Aussagen physikalischer Natur. Eine besteht darin, da"s das
174 aus der Wellenfunktion~$\psi$ gebildete Amplitudenquadrat
175 \index{Wahrscheinlichkeitsinterpretation}
176 \index{Aufenthaltswahrscheinlichkeit}
177 die Wahrscheinlichkeit daf"ur angibt, ein Teilchen an einem
178 bestimmten Punkt des Ortsraumes bzw.\ ein System von Teilchen
179 an einem bestimmten Punkt des Konfigurationsraumes anzutreffen.
180 Eine weitere Aussage bestand darin, da"s diese
181 Wahrscheinlichkeitsverteilung dann und nur dann station"ar
182 ist, wenn~$\op{H}$ zeit"-unabh"angig ist und sich das System
183 in einem Eigenzustand von~$\op{H}$ befindet.
185 F"ur Mittelwert und Streuung von Operatoren haben wir
186 verschiedene mathematische Relationen abgeleitet.
187 Die physikalische Bedeutung dieser Gr"o"sen und der Beziehungen
188 zwischen ihnen ist bis hierher jedoch weitgehend offen geblieben.
189 Mit Hilfe der zuletzt betrachteten ``Spektralzerlegung''
190 der Wellenfunktion in Eigenfunktionen ist es jetzt m"oglich,
191 diese L"ucke zu f"ullen.
194 \section{Klassische Messungen}
195 \label{sec:klass-mess}
197 \index{Klassische Messungen|(}
198 \index{Klassisches Teilchen|(}\index{Teilchen, klassisches|(}
199 Die physikalische Bedeutung einer Gr"o"se ist sehr eng verbunden
200 mit den M"oglichkeiten ihrer Messung. Zur Orientierung betrachten
201 wir zun"achst einige Me"smethoden der klassischen Mechanik.
202 Dabei beschr"anken wir die Betrachtung der Einfachheit halber
203 auf ein einzelnes Teilchen.
205 \figinclude(140,40){qm301.ps}{[Klassische Ortsmessungen
206 von Teilchen]{\label{pic:orts-mess}
207 Klassische Ortsmessungen von Teilchen:
208 (a)~durch Einfang, (b)~durch eine Lichtschranke,
209 (c)~durch eine als Filter wirkende Blende.}}
211 In der klassischen Mechanik ist der Bewegungszustand eines
212 Teilchens durch die gleichzeitige Angabe von Ort und
213 Geschwindigkeit vollst"andig bestimmt.
215 \index{Ortsmessung|(}
216 Die Ortsmessung des Teilchens ist i.\,allg.\ eine direkte
217 Messung, bei der die Anwesenheit des Teilchens in einem
218 bestimmten Teilvolumen des Raumes im Sinne einer Ja/Nein-Aussage
219 eindeutig entschieden wird. Bei Punktteilchen mu"s dieses
220 Teilvolumen sehr klein sein, damit die Ortsmessung genau
221 wird. Wir besprechen zur Illustration einige Beispiele:
223 In Abb.~\ref{pic:orts-mess}~a) wird das Teilchen in einem kleinen
224 Teilvolumen des Raumes eingefangen. Seine Anwesenheit wird durch
225 die Wechselwirkung mit den W"anden festgestellt. (Von dieser
226 Art ist im Prinzip auch die Schw"arzung einer Photoplatte beim
227 Auftreffen kleiner Teilchen.) Hier wird durch die Ortsmessung
228 der Bewegungszustand des Teilchens stark gest"ort.
230 In Abb.~\ref{pic:orts-mess}~b) registriert eine Photozelle die
231 Unterbrechung eines Lichtstrahls beim Durchgang des Teilchens.
232 Die St"orung der Teilchenbahn durch die Messung (Lichtdruck
233 auf das Teilchen) ist in der klassischen Mechanik
234 vernachl"assigbar. Gemessen wird nur eine Ortskoordinate.
236 In Abb.~\ref{pic:orts-mess}~c) kann man aus der Anwesenheit des
237 Teilchens rechts von der Blende schlie"sen, da"s es beim
238 Durchgang am Ort der Blende gewesen sein mu"s.
239 \index{Ortsmessung|)}
243 \index{Geschwindigkeitsmessung|(}
244 Die Geschwindigkeitsmessung ist immer indirekt und besteht
245 aus Folgerungen, die sich aus der Messung einer oder mehreren
246 Ortskoordinaten ergeben. Das Wesentliche ergibt sich aus der
247 Besprechung mehrerer Beispiele.
249 \figinclude(140,45){qm302.ps}{[Klassische Geschwindigkeitsmessung
250 von Teilchen]{\label{pic:geschw-mess}
251 Klassische Geschwindigkeitsmessung von Teilchen:
252 (a)~durch Impuls"-"uber"-tragung beim Einfang,
253 (b)~durch hintereinandergeschaltete Lichtschranken,
254 (c)~durch hintereinandergeschaltete Blenden,
255 (d)~durch Ablenkung im Magnetfeld auf eine Kreisbahn.}}
257 In Abb.~\ref{pic:geschw-mess}~a) "ubertr"agt das Teilchen seinen
258 Impuls auf eine im Schwerefeld drehbar aufgeh"angte Masse,
259 deren Auslenkung um so gr"o"ser ist, je gr"o"ser der "ubertragene
260 Impuls ist. Aus dem durch eine Ortsmessung festgestellten
261 maximalen Zeigerausschlag kann der "ubertragene Impuls und
262 daraus die Teilchengeschwindigkeit berechnet werden. Durch
263 die Messung entsteht wieder ein starker Eingriff auf den
266 In der Abb.~\ref{pic:geschw-mess}~b) werden hintereinander zwei
267 Ortsmessungen von der Art der Abb.~\ref{pic:orts-mess}~b)
268 durchgef"uhrt. Zus"atzlich wird bei jedem Durchgang die Zeit
269 gemessen. Die Geschwindigkeit~$v$ ergibt sich indirekt aus
270 $v=\Delta x/\Delta t$. Die Beeinflussung der Teilchenbahn
271 durch die Messung ist (klassisch) wieder vernachl"assigbar.
273 In Abb.~\ref{pic:geschw-mess}~c) l"auft das Teilchen durch zwei
274 Lochblenden, die zu verschiedenen Zeiten~$t_{1}$ und~$t_{2}$
275 ganz kurz ($\Delta t \ll t_{2}-t_{1}$) ge"offnet werden.
276 Rechts von der zweiten Blende werden nur solche Teilchen
277 angetroffen, deren Geschwindigkeit gerade
278 $v=\Delta x/(t_{2}-t_{1})$ betr"agt. (Hier werden die Orts-
279 und Zeitmessungen schon vor dem Durchgang des Teilchens bei
280 der Konstruktion der Me"sapparatur durchgef"uhrt.)
282 In Abb.~\ref{pic:geschw-mess}~d) wird ein geladenes Teilchen
283 durch ein Magnetfeld auf eine Kreisbahn umgelenkt. Aus
284 einer Ortsmessung (Radius der Kreisbahn) ergibt sich die
285 Geschwindigkeit $v=eBr/m$.
286 \index{Geschwindigkeitsmessung|)}
290 Bei all diesen Messungen ergibt sich in der praktischen
291 Durchf"uhrung eine gewisse Ungenauigkeit aus den
292 verschiedensten Ursachen,
293 wie zu gro"ses Auffangvolumen (\ref{pic:orts-mess}~a)),
294 zu breites Lichtb"undel (\ref{pic:orts-mess}~b)),
295 zu gro"se Blenden"offnung (\ref{pic:orts-mess}~c)), usw.
296 Gute Qualit"at einer Me"sapparatur besteht darin, da"s der
297 relative Me"sfehler hinreichend klein ist. Die Meinung der
298 klassischen Theorien ist, da"s der Fehler prinzipiell
299 beliebig klein gemacht werden kann.
301 Die betrachteten klassischen Apparaturen dienen der Messung
302 von~$\vec{r}$ und~$\vec{v}$. Andere physikalische Gr"o"sen
303 k"onnen nach Kenntnis des Teilchenzustands $\{\vec{r},\vec{v}\}$
304 immer berechnet werden. Man kann aber auch Me"sger"ate
305 konstruieren, auf denen solche Gr"o"sen mit Hilfe einer
306 Ortsmessung direkt abgelesen werden k"onnen:
307 In vielen Experimenten besteht n"amlich ein eindeutiger
308 Zusammenhang zwischen gewissen physikalischen Gr"o"sen und
309 den Orten, an die das Teilchen gelangen kann, so da"s schon
310 aus dem Ort des Teilchens auf den Wert der physikalischen
311 Gr"o"se geschlossen werden kann.
312 Beispiel: Abb.~\ref{pic:geschw-mess}~d).
315 Messungen, bei denen der Teilchenzustand wesentlich
316 ver"andert wird (Abb.~\ref{pic:orts-mess}~a),
317 Abb.~\ref{pic:geschw-mess}~a), Abb.~\ref{pic:geschw-mess}~d)),
318 hei"sen {\em Messungen zweiter Art}, solche, bei denen
319 er nicht ver"andert wird, {\em Messungen erster Art}.
320 \index{Messungen erster Art}\index{Messungen zweiter Art}
321 Me"sanordnungen wie in Abb.~\ref{pic:orts-mess}~c) und
322 Abb.~\ref{pic:geschw-mess}~c) hei"sen {\em Filter},
323 da durch sie nur Teilchen hindurchgelassen werden,
324 bei denen gewisse physikalische Gr"o"sen im Moment
325 des Durchgangs einen genau definierten Wert haben.
326 \index{Klassisches Teilchen|)}\index{Teilchen, klassisches|)}
328 \figinclude(140,25){qm303.ps}{{\label{pic:prisma}
329 Spektralapparat mit Prisma.}}
331 Filter sind besonders wichtig f"ur optische Messungen.
332 Bekannt sind Polarisationsfilter oder Spektralfilter, die
333 nur Licht einer wohldefinierten Wellenl"ange hindurchlassen
334 (genauer: nur einen kleinen Wellenl"angenbereich, wodurch
335 ein gewisser Me"sfehler ensteht). Spektralapparate mit
336 Prismen arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie die
337 mechanische Me"sapparatur in Abb.~\ref{pic:geschw-mess}~d).
338 Durch die Wechselwirkung des Lichts mit Molek"ulen des
339 Prismas ensteht eine Ablenkung des Lichtstrahls, die von
340 der Wellenl"ange des Lichts abh"angt. Der R"uckschlu"s
341 auf die Wellenl"ange~$\lambda$ ergibt sich hier wieder
342 indirekt aus einer Ortsmessung.
343 \index{Klassische Messungen|)}